Die Spenglerei und das Handwerk

Zu Zeiten der handwerklichen Zünfte gehörte die Spenglerei zu den metallverarbeitenden Betrieben. Hier wurden Bleche zum Beispiel in Dachrinnen und Regenfallrohren verarbeitet. Oft mussten die Stoßkanten gefalzt werden. Auch die verschiedenen Bleche für Dächer erhielten in solchen Handwerksbetrieben ihre Form. Im Gegensatz zu heute gab es zur Zeit des Mittelalters eine strikte Trennung der einzelnen Zünfte. So gab es Spengler für den Bereich der Dächer und ein anderer Teil war für Rohre und anderes zuständig. Andere Begriffe für dieses Handwerk sind heute Klempner, Blechner oder Flaschner. Schon diese Synonyme zeigen, wie vielfältig dieser Handwerkszweig einmal war. Heute wird dieser Handwerkszweig fast ausschließlich nur noch im klassischen Sinne bei der Restauration von alten Gebäuden gebraucht und wird oft als Kunstspenglerei bezeichnet. 

Spenglerarbeiten in heutigen Betrieben   

In vielen Handwerksberufen sind in der heutigen Zeit immer noch Fragmente der Spenglerei vertreten. So sind bei Dachdeckern auch heute noch Arbeiten des Spenglers Teil der Ausbildung. Die Übergänge aus Blech zwischen Dach und Wänden sowie am Dachfirst, der Traufe und vom Ortgang sind übliche Gewerke des Dachdeckers. Diese Arbeiten wurden jedoch im Mittelalter vom Spengler erledigt. Auch beim Beruf des Klempners sind Spenglerei-Elemente enthalten. Besonders die Bauklempnerei verlangt oft nach Arbeiten des Spenglers. Die reinen Arbeiten einer Spenglerei werden in der Regel bei Verkleidungen von großen industriellen Klimaanlagen für die Verkleidung gebraucht. Auch bei Dächern aus Metall wird der Spengler gebraucht. Allerdings gibt es schon vorgefertigte Normbleche, die leicht zu verarbeiten sind. Aber bei alten Dächern mit besonderen Formen ist nach wie vor die klassische Blechverarbeitung gefragt. Ebenso findet man in der Gastronomie mit Kupfertresen die Arbeiten des Spenglers. Auch die großen Zierkessel aus einigen Brauereien sind die kunstvollen Werke einer traditionellen Spenglerei. Selbst in KFZ-Werkstätten ist dieses Handwerk vertreten. Hier wird es oft salopp als Karosseriebau bezeichnet. Zu den Aufgaben in einer Werkstatt gehören unter anderem die Beseitigung von Blechschäden und das Auffüllen von Unebenheiten mit Zinn statt Spachtelmasse. Auch Kotflügelverbreiterungen, die nicht aufgesetzt, sondern gedengelt werden, fallen in den Bereich dieses Handwerks.   

Das Handwerk gewinnt an Boden   

Betriebe, die sich als Spenglerei bezeichnen, signalisieren dem Kunden, dass hier Fachkräfte mit einer soliden Ausbildung arbeiten. Das schließt auch die hohe Qualität der Arbeiten ein. Außerdem weiß der Kunde, dass hier seine individuellen Wünsche, soweit es der Werkstoff erlaubt, auch umgesetzt werden. Immer wenn die Baukastensysteme der Industrie nicht zum gewünschten Ergebnis führen und es sich um geformte Metalle handelt, wird man sich an eine Spenglerei wenden. Auch bei der Erhaltung der eindrucksvollen Kupferdächer oder anderer Metallverzierungen vieler historischer Bauwerke werden die speziellen Fähigkeiten einer Kunstspenglerei gefragt sein.


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