Um Flächen und Gegenstände zu verschönern, oder vor Witterungseinflüssen zu schützen, werden Farbe und Lacke, sogenannte Beschichtungsmaterialien, auf unterschiedlichen Untergründen wie Holz, Verputz, Metall, Beton, Stein oder Kunststoff vom Maler aufgetragen. Außerdem werden Tapezierarbeiten durchgeführt oder Beläge an Wand, Decke oder Boden verlegt.
Die Farben und Lacke setzen sich je nach Verwendung unterschiedlich zusammen. Für Wandbemalungen sind dies Leim-, Öl- oder Dispersionsfarben. Anstriche auf Holz oder Metall werden mit Nitro-, Acryl-, Kunstharz- oder Polyesterlacken durchgeführt. Zur Imprägnierung oder dem Schutz vor Witterung kommen Rostschutzfarben oder spezielle Anstriche für Naturholz oder Pools zum Einsatz. Fassaden oder Naturstein werden mit Kunstharzlacken geschützt.
Um den Materialbedarf bestimmen zu können, werden jene Flächen ausgemessen, die bearbeitet werden sollen. Die Farbauswahl und die Art der Lacke, Farben, Tapeten oder Beläge werden gemeinsam mit dem Auftraggeber, unter Berücksichtigung dessen Ansprüche, getroffen.
Vor der Bearbeitung werden die Flächen auf Risse, Unebenheiten, Feuchtigkeit oder Rost überprüft und der Untergrund fachgerecht für die Bearbeitung vorbereitet. Dies betrifft das Entfernen alter Farbschichten, schadhafter Anstriche oder Rost bei Metallflächen. Die Lösung erfolgt mittels Befeuchtung, Zuhilfenahme von Abbeizmitteln oder einem Abbrenngerät. Die alten Schichten werden dann mit Spachtel, Schleifpapier, Drahtbürste oder bei großen Flächen mit einem Sandstrahler, entfernt.
Kleine Risse und Unebenheiten werden mit Füll- oder Spachtelmassen ausgebessert. Armierungen, Brücken aus Glasfasergewebe und Polyesterharz, überdecken grobe Risse. Bei Bodenlegearbeiten wird der Untergrund ebenfalls geebnet oder ausgeglichen.
Wenn alle Schäden behoben sind, wird der Untergrund durch Abschleifen mit Schleifpapier oder Vibrationsschleifgeräten geglättet und die Grundierung aufgetragen. Die Grundierung verbessert die Haftung des Anstriches und erhöht dessen Widerstandsfähigkeit gegen Witterungseinflüsse.
Früher wurden die Anstriche aus den jeweiligen Grundsubstanzen vom Maler selbst zusammengemischt. Heute werden fertige Produkte aus dem Fachhandel verwendet, welche durch Abtönfarben ergänzt werden, um dem Farbwunsch des Auftraggebers nachzukommen.
Die Farben oder Lacke werden meist mit Spritzaggregaten, aber auch händisch mit einer Malerbürste, Pinsel oder Farbroller, aufgetragen. Wenn vom Kunden gewünscht, werden auch Dekorationstechniken angewendet, um Muster mit einer Walze oder Schablone aufzutragen. Bei kunsthandwerklichen Arbeiten kommt die Fresko- oder Sgraffitotechnik zum Einsatz.
Ausbildungsschwerpunkte:
Funktionsbeschichtung – beinhaltet die Instandsetzung der Untergründe, das Mischen der Farben oder Lacke, die Holzbeschichtung inklusive Nachbearbeitung durch Versiegeln, Wachsen, Polieren oder Ölen. Auch die Metallbeschichtung oder das Beschichten von mineralischen Untergründen sowie Zier- und Schmucktechniken zur Oberflächengestaltung werden erlernt. Ebenfalls zur Ausbildung gehört die Behebung von Beschichtungsmängeln, das Anbringen von wärmeisolierenden Beschichtungen oder Zierprofilen. Des Weiteren werden Beschichtungen im Dünnputzverfahren oder Anschluss- und Dehnverfugungen durchgeführt.
Dekormaltechnik – umfasst die Entwicklung von Gestaltungskonzepten gemäß den Anforderungen, eine Beratung und die Abstimmung der Entwürfe sowie die Anfertigung von Buchstaben oder Schriftzügen und das Malen von Ornamenten verschiedener Stilrichtungen.
Korrosionsschutz – beinhaltet die Lehre von der Beseitigung oder den Schutz vor Umwelteinflüssen wie Nässe oder Luftschadstoffe. Die Schäden werden festgestellt und die geeigneten Korrosionsschutzverfahren ausgewählt, aber auch Brandschutzbeschichtungen werden angebracht.
Historische Maltechnik - kommt bei Restaurationsarbeiten an alten und/oder denkmalgeschützten Bauwerken zum Einsatz und erfordert spezielle Kenntnisse über alte Maltechniken und Farbzusammensetzungen.
Der Beruf des Malers setzt körperliche Ausdauer und Wendigkeit voraus. Ein guter Gleichgewichtssinn und handwerkliches Geschick ist ebenfalls notwendig genauso wie gutes Sehvermögen sowie räumliches Denken und gestalterische Fähigkeit.
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